Von italienischer bis zu digitaler Kunst
Die Staatsgalerie Stuttgart, das Kunstmuseum Stuttgart, das Landesmuseum Württemberg und das Haus der Geschichte präsentieren Jahr für Jahr herausragende Ausstellungen. Im Jahr 2025 locken italienische Kunst, ein Doppeljubiläum, digitale Repräsentationen von Kunstwerken und Protestbewegungen in die baden-württembergische Landeshauptstadt.
Noch bis 2. März 2025 widmet sich die Sonderausstellung Carpaccio, Bellini und die Frührenaissance in Venedig in der Staatsgalerie Stuttgart dem Maler Vittore Carpaccio als Chronist des venezianischen Lebens in der Frührenaissance. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Faszination des Fremden, vor allem die Kulturen des östlichen Mittelmeerraumes, auf Carpaccio und Zeitgenossen wie Giovanni Bellini.
Im 2024 nach der Sanierung wiedereröffneten Kunstgebäude am Schlossplatz präsentiert die Staatsgalerie Stuttgart vom 11. April 2025 bis 11. Januar 2026 die Große Landesausstellung 2025. Katharina Grosse – The Sprayed Dear rückt im Kuppelbau mit dem goldenen Hirsch drei eigens dafür geschaffene Werke sowie noch nie gezeigte plastische Arbeiten in den Fokus. Das Kunstgebäude verschmilzt dabei mit der Kunst einer der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart.
Das Kunstmuseum Stuttgart feiert in diesem Jahr ein Doppeljubiläum: 100 Jahre Sammlung und 20 Jahre Kunstmuseum Stuttgart. Zu diesem Anlass präsentiert die Ausstellung Doppelkäseplatte vom 8. März bis 12. Oktober 2025 ausschließlich Werke aus der eigenen Sammlung. Die Ausstellung befasst sich unter anderem mit der Frage, wie die städtische Sammlung nach hundert Jahren aussieht und wie sich ihre Wahrnehmung und Geltung über die Jahre verändert.
Erstmals in Deutschland ist von 14. März bis 25. Mai 2025 The Clock von Christian Marclay im Kunstmuseum zu sehen. Die 24-Stunden-Videoinstallation besteht aus Tausenden von Film- und Fernsehausschnitten, in denen Uhren abgebildet sind oder die Zeit angesagt wird. An zwei Sonderterminen wird die Arbeit in ihrer vollen Laufzeit von 24 Stunden zu sehen sein – dann auch nachts und in den Morgenstunden, wenn das Museum üblicherweise geschlossen hat.
In der Ausstellung Vom Werk zum Display gehen Kunstmuseum Stuttgart und Kunsthalle Mannheim noch bis 2. November 2025 gemeinsam der Frage nach, wie man die digitale (Re-)Präsentation eines Kunstwerks aus dessen eigener spezifischer Form ableiten kann. Aus 23 Kunstwerken beider Museumssammlungen entstehen Episoden, die bewusst auf das etablierte Vermittlungsmodell von Abbildung und Kurzbeschreibung verzichten und neue, experimentelle Ansätze für den digitalen Raum verfolgen.
Das Landesmuseum Württemberg beleuchtet in der Erlebnisausstellung PROTEST! Von der Wut zur Bewegung vergangene und aktuelle Protestbewegungen. Thematisiert werden Strukturen und Abläufe von Bewegungen und wiederkehrenden Protesten für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung – global und regional, von der Anti-Atomkraft-Bewegung bis Fridays For Future. Das historische Beispiel des Bauernkriegs ist in die Dramaturgie der Ausstellung verflochten und lässt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Bewegungen der Gegenwart erkennen. Die Ausstellung läuft von noch bis 4. Mai 2025.
Das Haus der Geschichte beleuchtet noch bis zum 14. September 2025 in der Sonderausstellung Frei Schwimmen – Gemeinsam?! öffentliche Bäder als Spiegel der Gesellschaft. Die Ausstellung erzählt anhand ausgewählter Exponate wie sich soziale Normen, Ausgrenzung und Gleichberechtigung im Schwimmbecken widerspiegeln – damals und heute.
Am 22. März 2025 findet in Stuttgart die Lange Nacht der Museen statt. Mehr als 60 Stuttgarter Museen, Galerien, historische Gebäude, Off-Spaces und Industriedenkmäler öffnen zwischen 18 und 1 Uhr ihre Türen für eine einzigartige Nacht voller Kunst, Kultur und Wissenswertem.
