Der Zoologisch-Botanische Garten „Wilhelma“
Die Kombination aus historischem Ambiente, tropischen Pflanzen und Tieren macht einen Besuch in der Wilhelma zu jeder Jahreszeit zu einem besonderen Erlebnis.
Über 175 Jahre Geschichte repräsentiert Deutschlands einziger zoologisch-botanischer Garten. Die Anlage wurde um 1842 durch Karl-Ludwig von Zanth im Auftrag von König Wilhelm I. von Württemberg im maurischen Stil erbaut. 1846 wird die Wilhelma anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Karl mit der Zarentochter Olga eingeweiht. Nach dem Tod des Königs, im Jahr 1880, wurde die Wilhelma – damals noch als botanischer Schaugarten – für die Bürger:innen geöffnet. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die ersten Tiere in die Wilhelma. Heute ist die Wilhelma, die häufig auch „Alhambra am Neckar“ genannt wird, mit rund 11.000 Tieren in über 1.200 Arten einer der artenreichsten Zoos weltweit, wobei ein Querschnitt durch alle Klimazonen der Erde gezeigt wird.
Wertvoll ist auch der Pflanzenbestand mit rund 8.500 Arten. Das Gesicht des Parks ändert sich alljährlich im Wechsel der Jahreszeiten. Magnolienblüte, Sommerflor, blühender Seerosenteich, mediterrane Pflanzen, Palmen und herrliche alte Bäume sorgen für bezaubernde Impressionen. In den Gewächshäusern können die Freundinnen und Freunde der Botanik Pflanzen aus aller Herren Länder bewundern. Besonders berühmt ist die Wilhelma für Bromelien, Orchideen, Kamelien, Fuchsien, Azaleen sowie Kakteen und andere Sukkulenten.
Die Freundinnen und Freunde großer und kleiner Tiere können in der Wilhelma Bären, Geier, Giraffen, Faultiere, Tiger, Okapis, Nashörner, Kängurus, Papageien, Elefanten, Flamingos, Affen, Zebras und viele mehr beobachten. Viele der Tiere zählen in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten zu den vom Aussterben bedrohten Arten.
Elf Tierarten aus Australien werden seit Sommer 2023 in der neuen Terra Australis gezeigt. Da die meisten Bewohner der Terra Australis nachtaktive Säugetiere sind, wurde im Nachttierbereich der Tag-Nacht-Rhythmus umgedreht. So können die Besucher:innen die Tiere bei gedämpfter Mondscheinbeleuchtung auch tagsüber beobachten. Darunter Koalas, die nur in drei weiteren Zoos in Deutschland gehalten werden, und Quokkas, die es europaweit sogar nur in Stuttgart gibt.
Das Menschen.Affen.Haus beherbergt eine Anlage für Gorillas und Bonobos. Mehr als 4.400 Quadratmeter stehen den Menschenaffen zur Verfügung. Beim Bau der Anlage wurde darauf geachtet, den Tieren und ihren Ansprüchen gerecht zu werden und eine artgerechte Haltung zu garantieren. Der barrierefreie Besucherbereich bietet spannende und neuartige Einblicke in das Leben der Affen. Diese werden durch zahlreiche Angebote über bspw. Verhalten und Bedürfnisse der Tiere erweitert: großformatige Schautafeln, Modelle von Händen, Füßen und Schädeln, interaktive Bildschirmstationen, Mediastationen und ein Besucher:innen-Kino. Neben einem großzügig angelegten Außenbereich findet sich im Innengehege auch die beliebte Aufzuchtstation. Verwaiste oder von ihren Müttern nicht angenommene Menschenaffenbabys wachsen unter fachkundiger Pflege und in Gesellschaft anderer kleiner Menschenaffen auf.
Zu den Schmuckstücken der Wilhelma zählt das Aquarium, ein Publikumsmagnet für die Besucher:innen. Die Lebensräume unter Wasser, von der Nordsee bis zum Korallenriff und vom Neckar bis zum Murray River, werden durch die entsprechenden Fische, Wirbellosen und Wasserpflanzen repräsentiert. Das dazwischen liegende Terrarium bietet Bizarres und Giftiges und begeistert mit seiner Krokodilhalle. Im Schaubauernhof stehen zwei alte Rassen aus der Region, das Limpurger Rind und das Schwäbisch-Hällische Schwein, stellvertretend für eine Vielzahl früher sehr geschätzter Haustierrassen, die heute vom Aussterben bedroht sind. Im Streichelgehege dürfen Schafe und Ziegen sogar gefüttert werden.
Das Amazonienhaus entstand um die Jahrtausendwende und ist ein kombiniertes Tier- und Pflanzenhaus. Das heiße und feuchte Klima macht die Illusion eines südamerikanischen Regenwaldes perfekt. Etwa zehn Vogelarten fliegen frei durch das Haus, während Goldkopflöwenäffchen und Weißgesichtsakis sich in ihren Gehegen tummeln. Leguane, Schildkröten, Schlangen und Frösche sind in Terrarien untergebracht, damit die Besucher:innen sie besser entdecken können. Eine große Scheibe gewährt Einblick in die Unterwasserwelt des Amazonas: Breitschnauzenkaimane, Krötenkopfschildkröten und riesige Fische sind plötzlich ganz nah.
Zwischen dem Maurischen Landhaus und dem heutigen Aquarium liegt das Herzstück der Wilhelma und für viele der schönste Platz im Park: der Maurische Garten. Die historischen Leuchter, die große Freitreppe, die vielen Skulpturen und die landschaftsarchitektonische Anordnung der Wege, Brunnen und Pflanzen machen ihn zu einem echten Glanzstück.
Das ganze Jahr hat die Wilhelma Angebote für Familien im Programm: Von diversen Führungen mit Blick hinter die Kulissen, Tierbegegnungen bis hin zu Mitmach-Thementagen. Im Winter verwandelt sich die Wilhelma in eine romantische Märchenlandschaft. Der etwa zwei Kilometer lange Rundweg des Christmas Garden führt Besucher:innen beispielsweise an leuchtenden Tierskulpturen und Laseranimationen im Mammutwald vorbei.
Weitere Informationen unter: www.wilhelma.de